historische Rallye auf den Pfaden der 80ger
RLO - Nach 25 Jahren lief der Rallye Quattro Gruppe 4 erstmals wieder in "San Remo". Mit „Slowly sideways „ IG works rally cars, war es nun möglich wieder die legendären Prüfungen in San Romolo und über den Monte Cheppo unter die Pirelli Slicks zu nehmen. Eine ereignisreiche Veranstaltung liegt hinter uns. Als erstes Highlight war natürlich das Treffen mit Michéle Mouton. Michele hatte sich darüber sehr gefreut uns zu sehen und hat viel Zeit mit uns in Antibes verbracht.
Die Rallyeveranstaltung begann recht turbulent. Wir hatten mit einem Tief über der Riviera zu kämpfen, welches unser Training am Dienstag und Mittwoch begleitet hat. Gewitter, Hagelsturm und Nebel mir Sicht unter 20 Meter erschwerten das Training erheblich. Der Start am Donnerstag Abend war dann auch nur mit Regenreifen möglich.
Viel Wasser auf den unheimlich engen und verwinkelten Prüfungen machten es nicht einfach den langen Quattro auf der richtigen Spur zu halten. Mit viel Spannung und Aufregung ging es dann in der Nacht auf die SS4 „ Ginestra“ mit 44km eine gigantische Prüfung über 3 Pässe und am „ Walter Röhrl Kiosk“ vorbei, der zur Schrecksekunde wurde.
Da der WP Leiter uns fälschlicherweise um 30 min. zu früh in die Prüfung geschickt hat, sind wir nach 27km in einer Dorfdurchfahrt in die Zuschauermassen geraten. Bergauf mit 4. Welle voll über Kuppe, kamen uns auf einmal 5 !!!! PKW auf der Prüfung entgegen ! Nur eine gnadenlose Vollbremsung verhinderte Schlimmeres.
Danach war natürlich die Luft etwas raus und wir sind bis ins Ziel im Sicherheitstempo gefahren. Trotzdem eine tolle SS. Freitag nach der ersten Prüfung kam uns auf der Verbindungsetappe ein völlig abwesender Itali-PKW entgegen, der uns von der Strasse wohl gerammt hätte.
Nur durch ein Ausweichmanöver in den Hang konnte ein Frontalzusammenstoß vermieden werden. Leider war der Randstein recht hoch und ein Grenzstein stand ebenfalls in der Fahrtlinie. Das Ergebnis: ein Rad schaute nach rechts und ein Rad schaute nach links, sowie ein Delle im Seitenschweller.
Unbegreiflich, das die Speedlinefelge und der Reifen nicht gebrochen waren. Wir dachen schon, dass nach diesem Schlag nichts mehr im linken Radhaus ist und das Rad in der Wiese liegt. Georg war dann mit dem Hänger unterwegs von San Remo in die Berge um uns aufzuladen. Doch der liebe Gott schickte uns den Lancia-Service, der rein zufällig bei uns vorbeikam, da der Pirelli Stratos hinter uns mit Getriebeprobleme liegen geblieben war.
Die Jungs haben das Problem gescheckt, den Anlenkpunkt am Federbein mit einer riesen Rohrzange wieder in Position gebracht und mit Schnüren die Spur wieder eingemessen. Somit konnten wir aus eigner Kraft wieder zurück nach San Remo. Dort wurde vom Lancia Service noch der Sturz eingestellt und wir waren wieder im Rennen !!!! Danke Lancia !!!!
Somit konnten wir die Samstagsprüfungen mit 2x 23km und 2x 27km über den Monte Cheppo ( 1650m/ü.NN) in Angriff nehmen. Das alles problemlos bis ins Ziel. Dort fuhren wir noch 15min. vor den regulären Teilnehmern über das Podium und hatten stehenden Applaus von den Gästen. Darunter Emilio Radaelli der uns noch persönlich beglückwünschte und sich nun auch auf dem Quattro verewigt hat. Selbst Gilles Panizzi war happy endlich wieder mal „ richtige“ Autos zu sehen und hat sich lange mit uns unterhalten. Wir werden zur Jubiläumsveranstaltung ( 50. Rallye San Remo 2008) bestimmt wieder kommen.
Mein besonderer Dank gilt Georg und Uschi die unermüdlich unser Gerödel durch die Berge gekarrt haben und ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen. Danke auch an Jens Bummel, ein perfekter „2st. Driver“ und den Lancia und Talbot Jungs, die immer ein offenes Ohr gehabt haben und für uns geschraubt haben. Danke auch an Harald Demuth für die Glückwünsche per Telefon nachts in die Berge!
Beste Grüße von den Rallyepisten dieser Welt !!!
Euer Roger